Sabjurt-Experience

Nebenwirkungen der Büroarbeit

Mittwoch, 25. Mai 2016

Seit einer Woche arbeite ich nun wieder und stehe jeden Tag um 6 auf, ausser Morgen, da ist Fronleichnam. Meinen neuen Kollegen habe ich bis jetzt noch nicht erzählt wie ich wohne. Es ist noch zu früh dafür und die Neuen stehen sowieso schon unter strenger Beobachtung genug. Die Stelle ist befristet bis September und typischerweise werden temporäre Leute meistens dort gebraucht wo Feuer im Dach ist und so ist es auch. Es wird ein hoher Einsatz erwartet und die Stimmung ist manchmal kochend. Wenn ich am Abend, Punkt 5 nach Vorschrift, das Büro verlasse bin ich leer, ausgesaugt und sturm im Kopf. Die ersten Tage bereute ich diesen Job angenommen zu haben, ich hatte Bedenken wie sich das mit der Jurte und meiner Laune auf Dauer verträgt. Ich erinnerte mich wenn ich früher bei anderen Jobs von der Arbeit nach Hause kam und mich für nichts mehr motivieren konnte. Meine Mutter hat mir lachend erzählt bei ihr wäre es immer so gewesen, zuerst arbeiten und dann die Kinder versorgen und Haushalt machen, easy ein 16h Tag eben, trotz Mann.

Wenn ich heute nach Hause komme und die Jurte öffne, steigt mir ein sanfter Duft von Holz und Feuer in die Nase. Im Hintergrund grasen die Kühe mit ihren Jungen und ihre Glocken läuten gleichmässig, lebhaftes Vogelgeschnatter tönt aus dem Wald wo der Wind die Blätter zum Tanzen bringt. Alll dies zu beobachten und zu hören entpannt ungemein.. In der Ferne sehe ich den dunklen Wolken zu wie sie langsam nach Osten ziehen und es stellenweise wohl regnet. Das erinnert mich an das Holz das noch draussen steht und so fliesst ruhen und tun ineinander. Ich bin glücklich ja fast stolz wenn das Essen nach knapp einer Stunde vor sich hin köchelnd fertig ist und ich es unter der Kuppel auf meinen bunten Kissen auf dem Boden verzehre und mich dann nach einem langen Tag genügsam zurückziehen kann.

 

 

Leave a Comment

css.php