Sabjurt-Experience

Lebens-Kunst

Dienstag, 7. Juni 2016

Da ich selber nicht so handwerklich begabt bin und mir schon mal das einte oder andere „abverheit“ bin ich sehr froh über liebe Freunde und Helfer die immer wieder mal vorbeikommen und mir beim „basteln“ helfen, wie das 12 Volt Lämpli mit Lichtschalter oder wie letzte Woche den Durchlauferhitzer. Ja richtig, ich habe jetzt warmes Wasser auf quasi Knopfdruck! Peter hat mir einen Durchlauferhitzer samt Gasherd installiert. Sobald ich wieder eine Kamera habe mache ich ein paar Fotos. Jetzt wo die Hirsche auf der anderen Weide sind habe ich meine Geschirrvorspüler verloren und mit den steigenden Temperaturen auch nicht immer warmes Wasser vom Herd. Mit etwas Gas und einer Wasserpumpe, wie wahrscheinlich in Camping Vans, ist das Spülproblem gelöst. Das Wasser muss ich zwar immer noch in Kanistern holen aber mit dem vielen Regen hier kann ich es bequem einfach im Fass sammeln.

Mein Auto hat sich schon wieder kurz verabschiedet letztes Wochenende. Auf dem Weg ins Wallis über den Furka hat er es knapp bis auf VS Boden geschafft. Er säuft zudem sehr viel, Wasser wie Benzin, ist zwar mega geräumig und dient mir als Transporter und Camper aber vielleicht wäre es besser ihn mal durchzuchecken bevor ich mich für einen kleinen Occasion 4×4 Cheepli entscheiden würde.

Auf dem Hof gibt es auch Veränderungen. Die Älteren möchten sich zurückziehen und die Jungen übernehmen langsam. Natürlich kommen damit auch Veränderungen und es war oder noch immer ist nicht sicher, ob ich den Winter auch hier oben verbringe. Einige meinen, dass der Winter zu hart ist für mich in der Jurte, zu viel Schnee. Darüber mache ich mir keine Sorgen, ich denke ich bin bis da sehr gut eingerichtet. Natürlich wird es kalt und hart aber diese Herausforderung nehme ich an. Ich mache mir eher Sorgen wegen dem Arbeitsweg. Wer die Strasse kennt weiss wie steil und kurvig sie ist. In meiner Vorstellung ein perfekter Schlittelweg! Ich überlege mir, ob eine zweite Übernachtungsmöglichkeit im Tal die Lösung wäre für Tage an denen Schneestürme angemeldet sind.

Letzthin war ein Schäfer da der ursprünglich von Gampel kommt. Einfach überall anzutreffen 😉 und immer wieder schön den Dialekt zu hören. Zudem ist Michel aus Zürich schon die vierte Woche hier auf dem Hof am Helfen. Auch er ein sehr interessanter Typ mit einem ungewöhnlichem Lebenslauf gespickt mit abstrusen Erlebnissen. Ich frage mich, ob es nicht auch spannend wäre über diese Begegnungen zu schreiben. Es sind charismatische Leute denen man nicht alltäglich begegnet. Menschen mit Schicksalen oder Menschen mit einer ganz anderen Lebensart. Über die „Art zu Leben“ wie Peter Bieri in seinem Buch schreibt oder über die Lebens-Kunst verschiedener Menschen. Gerade in der Schweiz interessiert mich das eigentlich schon sehr, wer und wie hier lebt. Auch die Lebensgeschichten der Alten habe ich schon immer gerne gehört. Ihre Erlebnisse hören sich so abenteuerlich an und werden oft auch witzig erzählt. Vielleicht ist es auch das Strahlen in ihren Augen wenn sie von früher erzählen.

 

 

 

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