Sabjurt-Experience

Vom Winter in den Frühling

Samstag, 3. Juni 2017 Ein Paukenschlag – der Sommer ist da!

Der Lauf der Jahreszeiten, des Klimas und dessen Auswirkung auf die Natur habe ich hier stärker denn je wahrgenommen. Frau lebt ja beinahe draussen und viele Tätigkeiten sind vom Wetter beeinflusst. Die enorme Stille im Winter, die Dunkelheit und die Ruhe waren ein wesentlicher Bestandteil in diesem Jahr. Noch nie zuvor habe ich den Winter so erlebt. Wie denn auch in einer hell beleuchteten und gewärmten Wohnung gibt es fast keine gezwungene Phase des Rückzugs und der Besinnlichkeit mehr. Ich habe in der Zeit viel geschlafen, gelesen, geschrieben und mich mit den Tücken des Winters befasst. Eine tiefe Ruhe ist eingekehrt und die wunderschönen verschneiten Nächte und Tage waren wie Märchen. Ich fühlte mich wie eine Eiskönigin, eingeschneit im Winterpalast. Und dann plötzlich so schien es mir, beginnen wärmende Strahlen wie ein Paukenschlag alles zu wecken. Weiden beginnen zu blühen und Bienen zu summen. Es begann im Garten zuerst ganz langsam. Mit dem ersten warmen Regen ende Mai ist die Aufwärmphase vorbei und der Startschuss gefallen. In wenigen Tagen wachsen Pflanzen um die Wette. Ich verstehe selber noch nicht ganz wie mir passiert. Eben war ich noch im Winterschlaf und jetzt häufen sich die Arbeiten draussen wie drinnen. Mein Kalender ist auf einmal voll mit Terminen. Jede freie halbwegs trockene Minute bin ich im Garten und versuche den Wildwuchs in geordnete Bahnen zu lenken. Es blüht, kriecht und fliegt in alle Richtungen, wunderherrlich!

Zeit für ein Frühlingsfest!

Heute sind Freunde zum grillen&chillen eingeladen. Es ist brütend heiss und Gewitter zieren die Abende. Die gepflanzten Weiden vor der Jurte dienen als Stangen für die Sonnensegel. Das Wohnzimmer samt Teppich wird nach draussen verlegt. Fleissig wird Gemüse für den Linseneintopf geschnibelt, Salat gepflückt und Feuer gemacht. Die ersten Gäste treffen ein und eine gemütliche, gemischte Runde findet sich. Seit ein paar Tagen habe ich eine Nachbarin in der alten Jurte am Bergli, auch ihr dient das Fest als herzlichen Willkommensgruss.

Mit dem Fest wäre das Projekt JurtenZeit und der Blog nach einem Jahr eigentlich abgeschlossen. Doch es gibt kein Ende, es ist nicht einfach vorbei und ich ziehe zurück in die Zivilisation. Warum auch? Hier draussen zu leben war die Beste Entscheidung die ich für mich treffen konnte. Der Kreislauf der Natur mit all seinen Facetten hat mich tief beeindruckt und ich habe grosse Lust noch mehr zu erleben.

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