Sabjurt-Experience

Die letzten Tage von „dolce far niente“

Die schönen Tage laden dazu ein das Leben nach draussen zu verlagern. Endlich die Feuerstelle einweihen und das Gemüseschnitzel beim Wenden in die Glut kippen. Die geschenkten Liegestühle von meiner Mutter am Muttertag ausgiebig nutzen lassen, die Sommerdecke aus- und die Wollsocken wegpacken. Das Holzsägen auf später zu verschieben und den Tag mit Kaffee auf der Terasse zu starten.

Doch schon bald ist dolce far niente tempi passati. Meine lange Arbeitspause geht zu Ende und ich darf wieder arbeiten gehen, im Büro, den ganzen Tag. Meine nächsten Ideen brauchen wieder Geld und darum muss ein Kompromiss her. Noch verbringe ich die Tage mit Wandern, an und in der Jurte basteln, im Garten stochern, Malen, Träumen, Schwatzen, Kochen, die Natur beobachten und geniessen. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht etwas Neues entdecke und erlebe. Sei es den schwarzen Käfer in seiner Erdwohnung vor meiner Treppe, oder das Hirsche einen extrem grossen Magen haben. Aufmerksamkeit und im Moment sein fällt mir jedoch noch schwer. Ich merke wie oft ich zwar entspanne und ins Grüne schaue aber mit meinen Gedanken weit weg bin. Ich mache mir Sorgen über dies und das und bilde Pläne über Wochen hinaus. Es fällt mir jetzt noch viel mehr auf und es nervt mich. Ich möchte mehr von dieser Ruhe um mich herum aufnehmen können. Jetzt da ich den Schritt hierher geschafft habe kann ich mich mehr der Natur widmen. Die Jahreszeiten, das Verhalten der Tiere und der Pflanzen beobachten. Von ihnen lernen und meinen Rythmus anpassen.
Darum bin ich hier und darum muss ich ein paar typische city Verhalten wie Kino am Sonntagmorgen und Genussmeile da und dort einfach loslassen. Manchmal denke ich an meine Freunde und was sie wohl gerade tun, dann überkommt mich ein seltsames Gefühl der Einsamkeit und dass ich nicht weiss wo mich das Leben hinführt.

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